"Panne in der Pampa"
Fueh morgens haben Juergen und ich mich auf den Weg zum Faehrhafen in Punta Arenas gemacht, um unsere erste Etappe Richtung Uschuaia anzugehen. Am Plan standen ueber 400km zu zweit auf einem Bike. Wir haben nur das Notwendigste eingepackt, damit wir beide auf Jurgens GS Platz finden.
Im Hafen haben wir das amerikanische Paerchen getroffen, welches seit ca. 8 Monaten mit einer Harley in Suedamerika unterwegs ist. Wir hatten nicht nur die selbe Faehre gebucht sondern hatten noch dazu das selbe Ziel: "Uschuaia". Wir haben beschlossen den ersten Teil der Strecke gemeinsam zu bestreiten.
Das erste Teilstueck bis zur argentinischen Grenze ist eine passable Schotterpiste. Juergen mit mir hinten drauf hat die Fuehrung uebernommen. Ich staunte nicht schlecht als Steve mit seiner "Dirt Road Dyna" ohne Probleme unser Tempo mithalten konnte. Wir waren immerhin mit 100 Sachen unterwegs. Die Harley war mit original Strassenreifen bestueckt und hatte keinerlei Schwierigkeiten unser Tempo mitzugehen.
Nach ca. 150km verschwand dann Steve aus Juergens Rueckspiegel. Als wir umdrehten um nach dem Rechten zu sehen, haben wir Ihn schon am Strassenrand an seiner Harley schrauben sehen. Ein wirklich unguenstiger Ort fuer eine Panne, denn vom Hafen bis zur argentinischen Grenze. ca. 200km gibt es ausser ein paar Schafe und Lamas nicht viel. Selbst Baume und Straucher ziehen es vor hier nicht zu wachsen. Der staetige Wind ist zu stark als dass sie hier wurzeln könnten. Die karge Landschaft besteht hauptsaechlich aus Pampagras bzw. findet man auch hie und da einen Loewenzahn aber mehr nicht.
Nach einer ganzen Weile hat Steve im US style zu schimpfen begonnen. Denn ihm ist die Steuerkette gerissen. Verwunderlich ich haette mir eher vorgestellt das es ihm den einen oder anderen Teil von seiner Harley vibriert oder das Fahrwerk den Geist auf gibt. Tja, da standen wir nun in der Pampa. An eine notduerftigen Reparatur war nicht zu denken. Juergen hat sich dann auf seine GS geschwungen und ist bis zur Grenze weitergefahren um Hilfe zu organisieren. Ich bin aus Solidaritaet bei den Pechvoegeln geblieben.
Nach ueber einer Stunde ist Juergen wieder zurueck gekehrt und hat dankenswerter Weise einen PickUp fuer die defekte Harley organisiert. Der PickUp sollte in ca. einer Stunde bei uns sein. Nach mehr als 2h war immer noch kein PickUp da. Also hat sich Juergen nochmals auf den Weg gemacht und ist zur Grenze gefahren um zu sehen wo den der versprochene PickUp bleibt. Und wieder sind 2h Stunden vergangen.
Wir haben uns wie Bandidos vermummt und uns so weit es geht im Strassengraben verschanzt um uns vor dem extrem starken Wind zu schuetzen. Nach mehr als 5h Wartezeit war endlich Hilfe da und wir konnten gemeinsamen die 400kg schwere Harley auf den PickUp laden. Mittlerweile war es bereits 20:00h Ortszeit. Steve und seine Frau sind mit dem PickUp wieder zuruek zum Hafen, denn mit einem defektem Fahrzeug kommt man hier zu Lande nicht ueber die Grenze. Juergen und ich haben dann unsere Reise Richtung Uschuaia fortgesetzt. Juergen hat etwas auf die Tube gedrueckt damit wir noch vor Sonnenuntergang (ca. 22:30h) in Uschuaia ankommen.
Das war ein Einstand. Je weiter wir Richtung Sueden kamen desto kaelter wurde es. Und die 120km/h im Schnitt haben die Sache auch nicht besser gemacht. Ich habe mir schon meine Haende an den heissen Auspuffgasen immer wieder aufgewaermt und dabei gleich meine Handschuhe zum Schmelzen gebracht, was mir zu diesem Zeitpunkt eigentlich egal war. Es war zumindest etwas waermer.
Letztlich sind wir dann kurz vor 23:00h in Uschuaia im Hostel angekommen. Halb erfrohren und mit grossem Hunger haben wir im Hostel eingecheckt und uns auf ein warmes Essen und eine heisse Dusche gefreut.

vor all den weiblichen Mitfahrer welche Ihre Maenner auf Tour begleiten und den Sozius einnehmen. Ich kann jetzt mit Ihnen mitfuehlen.